TV Freyung zu stark für Sensationsfinalist Neuschönau
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- Veröffentlicht am Dienstag, 06. Januar 2015 09:36
- Geschrieben von Passauer Neue Presse
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Nach dem 0:1 im Cup-Finale dennoch viel Beifall für den Kreisklassisten – Grafenau und Waldkirchen auf den Rängen 3 und 4 – Über 400 Zuschauer
Bezirksligist TV Freyung hat sich zum achten Mal in der 41-jährigen Geschichte der Landkreismeisterschaft im Hallenfußball den Titel gesichert. Im Finale des erstmals als Futsal-Cup ausgetragenen Turniers besiegte die Mannschaft von Trainer Sepp Gsödl in eigener Halle den Überraschungs-Finalisten SV Neuschönau knapp aber verdient mit 1:0.
Der Kreisklassist stellte – motiviert von seinen zahlreichen Fans in der Halle – den Cupsieg der Gastgeber fast in den Schatten. Klug verteidigend marschierten die Neuschönauer bis ins Endspiel, schossen den stark aufspielenden Kreisligisten Perlesreut sowie Bezirksligist Grafenau aus dem Turnier und ernteten nach dem verlorenen Finale minutenlang stehende Ovationen ihrer Fans. Rang 3 sicherte sich Bezirksligist Grafenau durch ein 3:2 im Sechsmeter-Schießen gegen den TSV Waldkirchen.
Immerhin 415 Zuschauer kamen am Endspieltag in die Dreifachhalle am Freyunger Oberfeld, darunter auch der Schirmherr, Landrat Sebastian Gruber, MdL Max Gibis und Kreisspielleiter Harald Haase. Sie sahen in den 16 Partien insgesamt 45 Tore. Die Schiedsrichter Günter Kinateder, Klaus Weidinger (beide Sonnen), Marco Stadler (Dreisessel), Walter Küblböck (Eberhardsberg), Jonathan Krieg (Holzfreyung) und Johannes Geis (Hutthurm) sorgten mit ansprechenden Leistungen für einen Turnierverlauf ohne emotionale Ausbrüche oder erwähnenswerte Aufreger. Sie mussten nur fünf gelbe Karten verteilen und für Alexander Lenz (TSV Mauth) eine einzige gelb-rote – wegen Meckerns. Obwohl insgesamt sehr fair gespielt wurde, war doch ein Verletzter zu beklagen: Grainets Fabian Stockinger zog sich einen Mittelfußbruch zu!
Für die Kreismeisterschaft am kommenden Samstag haben sich neben dem gesetzten Gastgeber Waldkirchen die drei weiteren Halbfinalisten sowie als bester Drittplatzierter der SV Perlesreut qualifiziert. Nachfolgend der Verlauf der Spiele, bei denen Markus Geißinger und Jürgen Anetzberger als Turnierleiter hinter den Kulissen Regie führten:
Gruppe A
Wer hätte das gedacht: Nicht wenige trauten Kreisligist SV Perlesreut den Sprung ins Endspiel oder gar den Cupsieg zu – und dann das: Im abschließenden Gruppenspiel verlor die Mannschaft von Trainer Josef Wagner gegen Kreisklassist SV Neuschönau und musste vorzeitig die Segel streichen. Eine kleine Sensation, zumal der SVN kurzfristig seinen jungen Torjäger Manuel Euler ersetzen musste, der sich im Training verletzt hatte. Und – zuvor hatte Perlesreut mit teils sehenswertem Futsal-Kick Waldkirchen an den Rand einer Niederlage gebracht. Erst in der Schlussminute rettete Jonas Moser seinem Team einen Punkt (3:3). Das war aber auch der einzige brenzlige Moment für den TSV, der wieder mit einer Mischung aus Landesliga- und Kreisklassenkickern angetreten war und die beiden anderen Partien lässig gewann – angeführt vom starken Jonas Moser, der fünf von elf Treffern erzielte. Kreisklassist Zenting ging gänzlich leer aus, wohl auch deshalb, weil der SVZ auf seinen Besten, Michael Vesely, verzichten musste, der in der Zwischenrunde mit Rot vom Parkett geschickt worden war. Die Spiele:
Neuschönau – Waldkirchen 0:3: Sieben Minuten oder fünf Fouls lang konnte der SVN mithalten, dann schoss Jonas Moser den TSV mit einem verwandelten Strafstoß in Führung. In der gleichen Minute legte Christoph Bogner das 0:2 nach und erneut ein Strafstoß (Martin Krieg) brachte das 0:3. Ein müheloser Auftakt für den Favoriten der Gruppe A.
Zenting – Perlesreut 1:2: Auch ohne den gesperrten Topspieler Michael Vesely bot der Kreisklassist dem SV Perlesreut, der in Vor- und Zwischenrunde prächtig aufgespielt hatte, Paroli. Die SVP-Führung durch Manuel Neumeier egalisierte Milan Prchlik im Gegenangriff. Letztlich sicherte sich die Wagner-Truppe doch den Sieg – durch eine schöne Einzelleistung von Konrad Sarmann zum 1:2.
Neuschönau – Zenting 3:1: Vom 0:3 gegen Waldkirchen hatte sich der SVN gut erholt. Im Duell der Kreisklassisten war Neuschönau von Beginn an die aktivere Mannschaft und ging nach vier Spielminuten durch Spielertrainer Josef Seidl und Kurt Schreiner mit 2:0 in Führung. Das konnten die bemühten Zentinger nicht mehr aufholen, weil sie wiederholt an Torwart Tobias Schopf scheiterten. Einen Sonderapplaus verdiente sich Andreas Friedl. Der Neuschönauer traf zum 3:0; hinter der Mittellinie stehend, überlupfte er Zentings Keeper Alexander Hüttinger.
Perlesreut – Waldkirchen 3:3: Die TSV-Kicker machten in diesem Spiel einen entscheidenden Fehler: Sie attackierten die Perlesreuter hoch in der gegnerischen Hälfte. Die Perlesreuter wussten das geschickt auszunutzen; mehrmals tauchten sie zu zweit oder gar zu dritt vor TM Benni Hannak auf. Die Truppe um Jonas Moser, der seine Mannschaft mit zwei Treffern vor einer Niederlage bewahrte, brauchte einige Minuten, um ins Spiel zu finden und rettete nach 1:3-Rückstand wenigstens noch einen Punkt. Tore: 1:0 Torsten Bauer, 2:0 Stefan Peterhansl, 2:1 Moser, 3:1 Michael Reih (sehenswerter "Weitschuss" aus der eigenen Hälfte), 3:2 M. Krieg, 3:3 Moser.
Waldkirchen – Zenting 5:2: Nahezu ohne körperliche Gegenwehr konnte sich Waldkirchen für das Semifinale warmschießen. Die Zentinger wussten sich aber mit Anstand (zwei Ehrentreffer) zu verabschieden. Tore: 1:0 Günter Nigl, 2:0 Moser, 3:0 Bogner, 3:1 Prchlik, 4:1 Thomas Binder, 5:1 Moser, 5:2 Marco Dichtl.
Perlesreut – Neuschönau 0:1: In einem hitzigen Duell machte Simon Euler nach drei gespielten Minuten durch das 1:0 die kleine Sensation greifbar. Die Neuschönauer, die wacker kämpften, brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. Schon ein Gegentreffer hätte nämlich das Aus bedeutet und Perlesreut wäre stattdessen ins Halbfinale eingezogen. Aber im Torabschluss waren die Kreisliga-Kicker im Angesicht des drohenden Ausscheidens zu hektisch.
1.TSV Waldkirchen311:57
2.SV Neuschönau34:46
3.SV Perlesreut35:54
4.SV Zenting34:100
Gruppe B
Einer der drei Bezirksligisten musste vorzeitig ausscheiden. Dass es Titelverteidiger SV Grainet traf, hatten allerdings die wenigsten erwartet. Aber die Graineter blieben gestern überwiegend farblos. Hauptgrund dafür war wohl das krankheitsbedingte Fehlen von Torjäger Christian Moser. Auch nicht unbedingt zu erwarten war, dass der TSV Grafenau ohne Punktverlust und sogar ohne Gegentor ins Halbfinale marschieren würde. Die Bärenstädter, bei denen Spielertrainer Alexander Adam nicht selbst auflief, zeigten ansprechenden Hallenfußball und nahmen den TV Freyung, den sie gleich bei ihrem ersten Auftritt bezwangen, in das Halbfinale mit. Kreisligist TSV Mauth war in dieser stark besetzten Gruppe ohnehin nur Außenseiter – und blieb chancenlos. Die Mannen um Alex Lenz und Manuel Sutter waren im Angriffsspiel zu harmls, erzielten keinen einzigen Treffer. Die Spiele: Grainet – Mauth 1:0: Erstmals war das Adrenalin in der Halle zu riechen – nach einer dramatischen Schlussminute. Mauths Alex Lenz hatte das 1:0 auf dem Fuß. Dieser Chance trauerte der Kreisligist nach, weil er am Ende sogar ohne Punkt dastand. Stephan Lenz wuchtete das Leder – zwei Sekunden vor Schluss – zum 1:0 ins Netz. Ein nicht unverdienter Sieg des Bezirksligisten, weil der SVG mehr Spielanteile besaß und zweimal am Pfosten scheiterte (Daniel Stadler und Christian Weber).
Freyung- Grafenau 0:1: Ein zäher Kick mit wenigen Höhepunkten. Die beiden Bezirksligisten neutralisierten sich weitgehend. Der TSV Grafenau scheiterte zunächst noch am Pfosten (Leo Molleker), ehe Kevin Nowak das spielentscheidende Tor gelang.
Grainet – Freyung 0:2: Der Gastgeber brachte den Titelverteidiger ins Wanken. Ohne Moser fehlten den Grainetern Ideen und Durchschlagskraft. Florian Blumauer und Marco Fernandes de Lima nährten die Hoffnungen der Kreisstädter auf einen Halbfinaleinzug. Im Endspurt hatte der SVG sogar Glück, nicht höher zu verlieren. Sebastian Graf und Klaus Huber vergaben Strafstöße.
Grafenau – Mauth 2:0: Mit dem ersten richtig schön herausgespielten Tor brachte Michael Kern nach Doppelpass mit Leo Molleker Grafenau früh in Führung. Gegen den zweikampf- und spielstärkeren Bezirksligisten hatte Mauth nichts zu bestellen.
Mauth – Freyung 0:1: Der Bezirksligist ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass er sich das Ticket für die Vorschlussrunde verdient hat und drängte den Kreisligisten permanent in die Defensive. Es dauerte aber bis zur 10. Minute, ehe Max Nendel das Tor gelang.
Grafenau – Grainet 2:1: Wie in den beiden vorangegangenen Partien konnte sich Grainet vor dem gegnerischen Tor nicht behaupten. Die Grafenauer dagegen mussten nicht mal glänzen, um sich den wohlverdienten Halbfinaleinzug zu sichern. Tore: 1:0 Nowak, 1:1 Daniel Stadler, 2:1 Alex Brunnhölzl.
1.TSV Grafenau35:19
2.TV Freyung33:16
3.SV Grainet32:43
4.TSV Mauth30:40
Halbfinale
Waldkirchen – Freyung 1:3: Mit einem Paukenschlag begann der Bezirksligist die Begegnung: De Lima wurde völlig alleingelassen und ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen – 0:1(2.). In der Folge ging es hin und her – und Waldkirchen wollte der Ausgleich nicht gelingen. Die Strafe dafür besorgte Klaus Huber, der in der 9. Minute auf 0:2 erhöhte. Der Anschlusstreffer von Martin Krieg – per Freistoß – kam für die Waldkirchener zu spät. In der letzten Minute stellte Tobias Irlesberger mit einem verwandelten Strafstoß (er drosch den Ball per "Spitz" ins Netz) den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her.
Grafenau – Neuschönau 0:1: Nach Perlesreut musste auch Bezirksligist Grafenau dran glauben. Neuschönau war am gestrigen Tag einfach eine emotionale Turniermannschaft, die sich mit Kampf, Leidenschaft und auch einer ansehnlichen Spielweise ins Turnier "zauberte". Das goldene Tor erzielte Michael Brunnhölzl nach schönem Zuspiel von Kurt Schreiner (9.). Grafenau drückte zwar auf den Ausgleich, doch einer war in dieser Partie nicht zu bezwingen: Neuschönaus Torwart Tobias Schopf. Der 20-Jährige brachte die Grafenauer zum Verzweifeln. Seine Leistung krönte der beste Torwart des Turniers, als er in letzter Minute einen Strafstoß von Johannes Hofbauer parierte. Danach war der Neuschönauer Anhang nicht mehr zu halten; einige stürmten jubelnd das Parkett.
Spiel um Platz 3
Waldkirchen – Grafenau 2:3 (im Sechsmeter-Schießen): Nach den Halbfinalniederlagen konnten sich die beiden Mannschaften nicht mehr motivieren, den Bronzerang auszuspielen. Die Grafenauer hatten vom Punkt aus die besseren Nerven bzw. mit Jan Lentner den besseren Torwart.
Finale
Freyung – Neuschönau 1:0: Sie versuchten alles, sie bekamen nicht nur von den eigenen Fans einen Sonderapplaus: Über die Spieler des SV Neuschönau waren beim 41. Cup alle voll des Lobes. Und beinahe hätten die Kreisklassenkicker ihren Sahne-Tag vergoldet. Doch der dritte Favorit, der sich ihnen in den Weg stellte, war dann doch einer zu viel. Im Endspiel kontrollierten die Freyunger das Geschehen, ohne aber die wirklich großen Torchancen herauszuspielen. Weil die Neuschönauer aber offensiv nicht mehr wirklich Akzente setzen konnte, reichte auch ein Treffer: Marco Fernandes de Lima, der 2011 schon den TSV Grafenau zum Cupsieg geschossen hatte, erzielte das "goldene Tor" (9.). Als dann in den letzten Sekunden SVN-Spielertrainer Josef Seidl mit einem Freistoß scheiterte, hatten auch die Freyunger allen Grund zu jubeln. Ihr Jubel ging aber fast unter im Freudentaumel von Überraschungsfinalist Neuschönau. Die Spieler des Kreisklassisten wurden minutenlang beklatscht und an der Bande – die heuer erstmals nicht zum Spielfeld zählte – lautstark gefeiert.
Neben den besten Mannschaften durften sich auch zwei herausragende Akteure besonders feiern lassen. Die Trainer der beteiligten Mannschaften wählten Jonas Moser vom TSV Waldkirchen zum besten Spieler des Turniers. Und der durfte aus der Hand von Landrat Sebastian Gruber gleich noch eine zweite Trophäe entgegennehmen, nämlich die für den Torschützenkönig. Moser erzielte in der Endrunde insgesamt fünf Treffer. Sonderapplaus gab es auch für Tobias Schopf vom SV Neuschönau. Der 20-Jährige brachte die gegnerischen Stürmer reihenweise zur Verzweiflung und wurde verdientermaßen zum besten Torwart gekürt.